Schwarzwald aktuell
Foto: WIRTSCHAFT UND TOURISMUS VILLINGEN-SCHWENNINGEN GMBH
Attraktiv: die Fußgängerzone in der historischen Altstadt Villingens.
Attraktiv: die Fußgängerzone in der historischen Altstadt Villingens.
Foto: WIRTSCHAFT UND TOURISMUS VILLINGEN-SCHWENNINGEN GMBH

Zu Gast in der Baden-Württemberg-Stadt

16. September 2021

Sie wissen vielleicht: Ein Teil des Schwarzwalds – der größere übrigens – liegt in Baden, der andere in Württemberg, wobei es eine Stadt in Baden-Württemberg gibt, durch die die ehemalige Landesgrenze von Baden und Württemberg mitten hindurchführt: Villingen-Schwenningen.

Am 1. Januar 1972 haben die beiden fusioniert. Freiwillig wohlgemerkt. Der eine große Stadtbezirk Villingen ist badisch, der andere große, Schwenningen, ist württembergisch. Wo mehr als hier in Villingen-Schwenningen machen die Baden-Württemberger gemeinsame Sache?

Villingen-Schwenningen nennt sich denn auch stolz die „Baden-Württemberg-Stadt“. Diese Stadt war das Vorbild, als das Land Baden-Württemberg vor rund einem halben Jahrhundert im Lande die Verwaltungs- und Gemeindereform durchführte. Und der Mut der Menschen trotz aller Gegensätze und Unterschiede in Geschichte und Struktur die Zukunft gemeinsam anzupacken, hat sich gelohnt. Villingen-Schwenningen steht heute richtig gut da

Die Stadt hat hat jede Menge zu bieten. Altes und Modernes, Geschichte und G’schichtle, eine starke Wirtschaft genauso, wie eine beeindruckende Hochschullandschaft und ein Freizeit- und Kulturangebot, das nun wirklich so gut wie keine Wünsche offenlässt. Stark!

Villingen eine alte Zähringerstadt

Große Teile der ehemaligen Stadtmauer sowie drei der einst vier Stadttore sind hier erhalten geblieben. In der historischen Altstadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten Viele stolze Bürgerhäuser, alte Türme, Brunnen, die fast vollständig erhaltene Stadtmauer und natürlich vor allem der Bau, der alles überragt: das Münster „Unserer Lieben Frau“. Im 12. Jahrhundert errichtet, ist es ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. 1284 wurde es mit den beiden Türmen und seinem hohen Chor vollendet.

Bemerkenswert ist auch das nahe Franziskaner-Kulturzentrum, ein ehemaliges Kloster, in dem heute das weithin bekannte Franziskanermuseum und einer der schönsten Konzertsäle Deutschlands ihren Platz haben. Darüber hinaus ist der Franziskaner eine ganz wichtige Adresse für alle Besucher der Stadt. Hier ist nämlich auch die Tourist-Info daheim.

Im Franziskanermuseum können Sie übrigens auch mit einer längst vergangenen Kultur Bekanntschaft machen. Die 2600 Jahre alte Grabkammer des Fürsten vom Magdalenenberg, der größte hallstattzeitliche Holzfund Europas, ist hier ausgestellt und im Original zu besichtigen. Eine Auswahl der wichtigsten Beigaben wie Schmuck, Waffen und Alltagsgegenstände ergänzt die Präsentation. Die Funde geben Einblick in die Welt der frühen Kelten.

Auf dem Keltenpfad zum Magdalenenberg

Natürlich können Sie auch dem Fundort selbst einen Besuch abstatten. Unser Tipp: Vom Museum gelangt man auf dem Keltenpfad direkt zum sagenumwobenen Magdalenenberg. Bis heute dominiert das Fürstengrab mit seinen imposanten Dimensionen von 102 Metern Durchmesser und sechs Metern Höhe die Landschaft. J

Jede Menge los ist im Städtle übrigens Jahr für Jahr an Fasnet. Villingen ist nämlich eine der großen Fasnets-Hochburgen. Vom „Schmotzigen Dunnschtig“ bis Aschermittwoch ist die Stadt außer Rand und Band. Die ganz großen Höhepunkte sind die Umzüge am Montag und Dienstag. Gehen Sie das nächste Mal hin, und lassen Sie sich vom Fasnetstrubel mitreißen. Es werden Tage sein, die Sie nicht so schnell vergessen werden. Richtig stark eben, wie die ganze Stadt!

Wer sich Villingen näher anschauen möchte, dem empfehlen wir ein der großartigen Stadtführungen, die man in der Tourist-Info im Franziskaner buchen kann. Eine tolle Art, um Villingen kennenzulernen. Neu ist dabei eine Führung, die die Türme und Tore der Stadt thematisiert.

Schwenningen – die Stadt am Neckarursprung

Der andere große Stadtbezirk Schwenningen war einst die größte Uhrenstadt der Welt, ehe eine Strukturkrise in den 1970er- und 1980er-Jahren das Ende für Weltfirmen wie Kienzle und Mauthe bedeutete. Geblieben davon ist im Wesentlichen nur ein schönes, preisgekröntes Uhrenindustriemuseum, das über die einstige industrielle Fertigung der Uhren in Schwenningen ein großartiges Zeugnis abgibt. Auch das Heimatmuseum auf dem Muslenplatz, Schwenningens gute Stube, ist sehenswert.

Wer dort ist, kann dann auch gleich einen Bummel durch die Fußgängerzone anhängen. Von hier aus sind es auch nur ein paar Schritte zum völlig neu gestalteten Schwenninger Marktplatz, auf dem nicht nur Wasserfontänen sprudeln, sondern auch eine neue Sonnenuhr mit bemerkenswerten Ausmaßen die Besucher zum Staunen bringt.

Gerade auch als pulsierende Einkaufs- und als Messestadt hat sich Schwenningen einen Namen gemacht. Die jährliche Südwest-Messe ist eine der größten Verbraucherausstellungen im süddeutschen Raum.

Ein Highlight der Stadt: das Naturschutzgebiet Schwenninger Moos. Lernen Sie es auf einem rund 3,5Kilometer langen Rundweg kennen. Da ist Natur pur angesagt. Foto: Schwarzwald Tourismus GmbH

Deutschlandweit bekannt ist die Stadt wegen der Schwenninger Wild Wings. Von September bis März jagen die Eishockeystars in der höchsten deutschen Eishockeyliga, der DEL, dem Puck nach. Der rasante Sport, die großartige Stimmung im Stadion: ein einmaliges Erlebnis.

Nicht zuletzt entspringt in Schwenningen auch der Baden-Württemberg-Fluss: der Neckar. Die Quelle findet man im Stadtpark Möglingshöhe. Nur ein paar Schritte sind es von hier zum Naturschutzgebiet Schwenninger Moos, das mit seinem Wasser die Neckarquelle speist und deshalb als Neckarursprung gilt. Der drei Kilometer lange Rundweg um das Naturschutzgebiet gehört mit zum schönsten, was Ihnen die Doppelstadt zu bieten hat. Da ist Natur pur angesagt.

Apropos Neckar: Sie haben Glück, dass Sie ihn anschauen können. Vor rund 60 Jahren unter die Erde verbannt, holten ihn die Schwenninger vor der Landesgartenschau wieder ans Tageslicht. Die Stadt hat seit 2010 ihren Neckar wieder. Munter plätschert er dahin und jeder Gast weiß jetzt, warum auf dem Schwenninger Bahnhofsschild nicht nur Schwenningen, sondern „Schwenningen am Neckar“ steht.

Weitere Infos unter www.villingen-schwenningen.de.

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