Schwarzwald aktuell
Foto: Von Wladyslaw Sojka - Eigenes Werk, FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66223884
Das Stephansmünster zur Blauen Stunde
Das Stephansmünster zur Blauen Stunde
Foto: Von Wladyslaw Sojka – Eigenes Werk, FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66223884

Top-Tipp! Das Stephansmünster in Breisach

2. April 2021

Hand aufs Herz: Kennen Sie jemand, der Breisach besucht hat und dabei nicht das Stephansmünster der Stadt besucht oder zumindest im Bild festgehalten hat? Wohl kaum. Übersehen kann man dieses Bauwerk im Südwesten des Kaiserstuhls nun wirklich nicht. Hoch auf dem Münsterberg gelegen überragt das Breisacher Wahrzeichen die Häuser der Altstadt und die Rheinebene.

Schon fast magisch zieht es unsere Blicke an, scheint zu sagen: „Kommt zu mir, schaut mich an. Es lohnt sich.“ Nicht von ungefähr ist dieses Gotteshaus auch Ausflugsziel vieler Besucher, die in der Ferienregion Schwarzwald ihren Urlaub verbringen

Beliebtes Ausflugsziel in der Ferienregion Schwarzwald

Ja, es ist ein ganz besonderes Kleinod, das uns im Südwesten des Kaiserstuhls schon von Ferne grüßt. Seine beiden markanten, unterschiedlichen Türme weisen dem Besucher den Weg zu einem der interessantesten kirchlichen Bauwerke Badens, das im ausgehenden 12. Jahrhundert begonnen und im späten 15. Jahrhundert vollendet wurde und von romanischen und gotischen Elementen geprägt wird..

Dieses Gotteshaus ist nicht nur von außen sehenswert. Schauen Sie sich die Kirche auch innen an. Das Stephanmünster birgt zahlreiche Schätze, herausragende Kunstwerke, die auch Sie begeistern werden. Durch den kunstvoll gestalteten, filigranen um 1500 entstandenen Lettner mit seinem Reichtum an spätgotischer Steinmetzkunst gelangen Sie zum Chor, der einen der schönsten Schnitzaltäre Deutschlands beherbergt. Der Hochaltar thematisiert die Krönung Marias und wurde in den Jahren 1523 bis 1526 vom Meister H. L. (Hans Loi) geschaffen.
 
Berühmt ist auch das sage und schreibe rund 100 Quadratmeter große monumentale Wandbild „Das Jüngste Gericht“, das Martin Schongauer zwischen 1488 bis 1491 geschaffen hat. Mit ihm fertigte der schon zu Lebzeiten sehr angesehene Künstler die größte Darstellung dieses Themas nördlich der Alpen. Zum Kostbarsten, was das Münster zu bieten hat, gehört auch der aus dem Jahr 1496 stammende Silberschrein mit den Gebeinen der Stadtpatrone St. Gervasius und St. Protasius, der von vier sitzenden vergoldeten Löwen getragen wird.

Lettner hinter dem neuen Zelebrationsaltar und Silberschrein. Im Hintergrund der Hauptaltar. Foto: Von Taxiarchos228, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4032350

 
In all den Jahrhunderten war Breisach immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Davon wurde auch das Münster nocht verschont. Doch immer wieder wurde das Gotteshaus wieder hergestellt. Zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg. Einmal mehr wurde deutlich, wie sehr die Menschen in Breisach und der gesamten Region ihr Stephansmünster lieben, mit dieser Kirche verbunden sind. Viele Handwerker beseitigten mit unentgeltlichem Einsatz die schweren Kriegsschäden am Gebäude, nachdem die französischen Militärbehörden von der ursprünglich geplanten Sprengung des einsturzgefährdeten Gotteshauses zum Glück abgesehen hatten. Auch viele umliegende Städte und Gemeinde spendeten Baumaterial und Geld für den Wiederaufbau.
 
Die Liebe der Menschen zu ihrem Münster zeigt sich auch in der Existenz des Münsterbauverein, der sich als ideeller Nachfolger der mittelalterlichen Münsterbauhütte versteht, Spendengelder sammelt und sich aktiv an der Wiederherstellung und Restaurierung des Gebäudes sowie der Innenausstattung beteiligt. Dabei kann er auf die breite Unterstützung der Bevölkerung bauen.
 
Mehr Infos über das Stephansmünster und die Stadt Breisach mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten finden Sie unter www.breisach.de

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