Schwarzwald aktuell
Foto: Von Mark Kent - Lunch_1083, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66431060
Foto: Von Mark Kent – Lunch_1083, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66431060

Schwarzwaldverein hat den Wolf im Visier

22. Juni 2019

Jetzt hat sich auch der Schwarzwaldverein in der heiß diskutierten „Wolfsfrage“ positioniert und vor den Folgen der Rückkehr des Wolfs für den Schwarzwald gewarnt.

Auch wenn es bisher für den Schwarzwald erst wenige Nachweise von Einzeltieren gebe, sei es vor dem Hintergrund der anhaltenden Ausbreitungstendenz und anlässlich erster Angriffe auf Weidetiere angebracht, den bisherigen Umgang mit dem zurückkehrenden Beutegreifer grundlegend zu überdenken.  „In einer von Weidewirtschaft geprägten Kulturlandschaft wie dem Schwarzwald muss die Weidetierhaltung Vorrang vor dem Wolf haben“, betont der Schwarzwaldverein.

„Die Rückkehr des Wolfes in den Schwarzwald gefährdet die Weidetierhaltung. Das verändert unsere Kulturlandschaft, so wie wir sie kennen“, ist sich Georg Keller, Präsident des Schwarzwaldvereins, sicher. Auch die Wanderdestination Schwarzwald, die einen hohen Anteil zur Wertschöpfung des Tourismussektors im Land beiträgt, sieht der Schwarzwaldverein durch den Wolf beeinträchtigt.

Dabei geht es dem Verein nach eigenen Angaben weniger um die potenzielle Gefahr, die von einzelnen Tieren ausgeht. Der Schwarzwaldverein glaubt eher, dass freilaufende Herdenschutzhunde die Wanderer verschrecken. Auch werde die freie Zugänglichkeit der Landschaft auf den markierten Wanderwegen des Schwarzwaldvereins durch wolfssicher eingezäunte und nicht mehr durchquerbare Weidegebiete massiv eingeschränkt.

Vor diesem Hintergrund fordert der Schwarzwaldverein entgegen den derzeitigen Regelungen den Wolf auch in definierten Wolfsgebieten zur Jagd freizugeben.  Auch Einzeltiere außerhalb dieser Gebiete sollten während der Jagdzeit abgeschossen werden können, um so die Kulturlandschaft des Schwarzwalds in ihrer heutigen Form zu bewahren.

Derzeit ist es so dass Wölfe im Schwarzwald nur geschossen werden können, wenn sie Menschen gefährden, mehrfach bereits Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben.

Der Schwarzwaldverein ist mit rund 220 Ortsvereinen und insgesamt über 65.000 Mitgliedern einer der großen Freizeit- und Naturschutzorganisationen in Baden-Württemberg. Der Verein betreut das über 24.000 km umfassende Wegenetz, das den Schwarzwald als einmalige Wanderregion kennzeichnet. Naturschutz, Wandern, Heimatpflege, Familien- und Jugendarbeit sind weitere Arbeitsgebiete des Vereins.

 

 

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