Die Entscheidung fiel am Freitag während einer Sitzung des Nationalparkrats auf dem Ruhestein. In einer bemerkenswerten Mehrheit stimmten die Kreise Rastatt, Ortenau und Freudenstadt sowie die Städte und Gemeinden Oppenau, Ottenhöfen, Seebach, Bad Peterstal-Griesbach, Bühl, Baden-Baden und Forbach für den Lückenschluss. Nur Baiersbronn votierte mit Nein, nachdem sich der dortige Gemeinderat in seiner Sitzung mit knapper Mehrheit gegen die Erweiterung ausgesprochen hatte.
Nur noch Baiersbronn dagegen
Besonders die Anwohner aus dem Ortsteil Schönmünzach äußerten Bedenken, da das Langenbachtal und das Schönmünztal im Erweiterungsgebiet des Nationalparks liegen. Sie befürchten, dass ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird und sorgen sich um das Waldbild, insbesondere vor kahlen, abgestorbenen Wäldern.
Ministerium macht Zusagen
Diese Bedenken wurden allerdings nach der Meinung der Mehrheit offenbar ausgeräumt. In dem Plan werden die Rechte für die betroffenen Anwohner festgeschrieben. Besonders hervorzuheben ist die Schaffung von sogenannten Management-Zonen rund um betroffene Siedlungen, in denen der Wald weiterhin bewirtschaftet werden kann. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass kahle oder abgestorbene Wälder entstehen. Auch das Betretungsrecht des Waldes für die Anwohner bleibt bestehen.

Abstimmung im Landtag im Herbst
Nach der Zustimmung des Nationalparkrats kann jetzt das Gesetzgebungsverfahren auf Landesebene kann nun beginnen. Geplant ist, dass der Landtag das Gesetz zur Erweiterung des Nationalparks im Herbst dieses Jahres verabschiedet. Zwar hat es bis zuletzt aus der CDU-Fraktion immer wieder kritische Stimmen gegeben, aber nach dieser Abstimmung dürfte, die Behauptung das eine Mehrheit in der Region gegen den Park sei, wohl nicht mehr aufrecht zu erhalten sein. Es wird erwartet, dass das Gesetz zum 1. Januar 2026 in Kraft treten wird.
Auch der Waldtausch klappt
Ein weiterer wichtiger Schritt für die Erweiterung des Nationalparks wird der Waldtausch sein. Das Gebiet zwischen den beiden Teilen des Nationalparks, um den Ruhestein und den Hohen Ochsenkopf, gehört derzeit noch der Murgschifferschaft, einer privaten Waldgenossenschaft. Das Land wird seine Anteile an die übrigen Mitglieder der Genossenschaft verkaufen, was ebenfalls in den kommenden Monaten abgeschlossen werden soll.
Die breite Zustimmung der meisten Gemeinden zeigt, dass die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald inzwischen von einer überwältigenden Mehrheit als wichtiger Schritt zum Schutz und zur Entwicklung der Region betrachtet wird.