Schwarzwald aktuell
Foto: Roland Hebsacker
Die Villinger Grenadiere begrüßen auf dem Hubenloch mit Salutschüssen das neue Jahr.
Die Villinger Grenadiere begrüßen auf dem Hubenloch mit Salutschüssen das neue Jahr.
Foto: Roland Hebsacker

Kanonendonner über Villingen

27. Dezember 2017

Für viele ist die Neujahrsnacht - wenn’s ums Aufbleiben geht – die längste Nacht des Jahres. Schließlich will man ja den Jahreswechsel miterleben. Wie gut, dass man am Neujahrsmorgen so richtig lange ausschlafen kann. Es sei denn, ja, es sei denn, Sie leben in Villingen oder sind gerade zu Besuch dort.

Punkt acht Uhr ist es da mit der Ruhe vorbei. Plötzlich liegt mächtiger Kanonendonner liegt über der alten Zähringerstadt. Mit zwölf Salutschüssen aus vier mächtigen Vorderladerkanonen begrüßt das Historische Grenadiercorps das neue Jahr. Für jeden Monat ein Schuss. Und jeder ist darüber hinaus auch noch einer bestimmten Person gewidmet. Zum Beispiel dem Oberbürgermeister der Stadt, der natürlich zusammen mit vielen weiteren Frühaufstehern dieser traditionsreichen Zeremonie beiwohnt.
Mit dem Neujahrsschießen haben die Villinger Grenadiere vor vielen Jahren einen alten Brauch wieder aufleben lassen, der bis ins Jahr 1633 zurückgeht. Damals – zu Zeiten des 30-jährigen Kriegs also – hatten die Villinger gerade eine schwere Belagerung durch die Schweden und Württemberger erfolgreich überstanden. Die Erleichterung und die Freude darüber, veranlasste die ledigen Bürgersöhne damals zur achten Stunde des Tages zwölf Schüsse abzufeuern.
Bis heute ist der Ablauf militärisch straff durchorganisiert und stellt die Mitglieder der Grenadiere in ihren schmucken und beeindruckenden Uniformen am Neujahrsmorgen vor viele Herausforderungen. Bereits um 6.45 Uhr ist Antreten angesagt. Nach einer kurzen Ansprache des Hauptmannes werden die Kanonen besetzt und von Hand auf das Villinger Hubenloch, einem Hügel ganz in der Nähe der Innenstadt, gezogen.
Natürlich freuen sich die Grenadiere über viele Zuschauer. Die werden dann auch am Rande des mittelalterlichen Spektakels mit Glühwein, Tee – und wer es am frühen Morgen schon vertragen kann – auch mit einem Schnäpschen bei Laune gehalten.

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