Schwarzwald aktuell
Berühmt für seine Seerosen: der Huzenbacher See im Nationalpark Schwarzwald. Bis tief in den Juli hinein blühen sie hier
Berühmt für seine Seerosen: der Huzenbacher See im Nationalpark Schwarzwald. Bis tief in den Juli hinein blühen sie hier

Huzenbacher See: der Schwarzwälder Seerosenteich

29. Juni 2021

Nein, er ist nicht der einzige Karsee, den es im Nordschwarzwald gibt. Aber der sagenumwobene See ist dann doch etwas ganz Besonderes im Schwarzwald. Der rund 3,5 Kilometer vom Baiersbronner Ortsteil Huzenbach entfernt im Nationalpark Schwarzwald gelegene See ist so etwas wie der „Seerosenteich des Schwarzwalds.“

Jahr für Jahr verzaubert er bis weit in den Juli hinein an seinem Nordostufer mit einem ausgedehnten 15 Meter breiten Gürtel herrlich blühender gelber Seerosen die Menschen. Was für ein Anblick! Überhaupt gibt es im Uferbereich des Gewässers eine bemerkenswerte Fauna und Flora mit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Der Name „Karsee“ sagt es bereits. Zu verdanken haben wir den Huzenbacher See den Gletschern der letzten Eiszeiten. Runde 25.000 Jahre sind es her, als durch die wandernden Gletscher die Mulde für den See im Buntsandstein des Nordschwarzwalds ausgehobelt wurde. Der bis zu 250 Meter lange, 145 Meter breite, 7,5 Meter tiefe und insgesamt rund 2,7 Hektar großer See wird von Quellen aus den bis 160 Meter in die Höhe ragenden Karwänden gespeist.

Teile des im Nationalpark Schwarzwald gelegenen Sees sind von einer schwimmenden Insel bedeckt. Foto: Von Hajott59, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1071735

 

Seine heutige Gestalt erhielt er im Wesentlichen allerdings erst im Jahr 1895. Damals wurde ein Stauwehr errichtet und der Wasserstand des Sees so um zwei Meter erhöht. So konnte die Murgschifferschaft den aufgestauten See als Schwallung für ihre Holztransporte nutzen. Wurde das Wehr geöffnet, war genügend Wasser da, auf dem die gefällten Stämme ins Tal hinunterrauschen konnten.

Die Anhebung des Wasserspiegels hatte auch andere Folgen. Das bisherige ufernahe Gelände mit seinem dichten Moosgeflecht wurde damals vom Grund gelöst und aufgeschwemmt und bildet seitdem eine langsam immer größer werdende, auf dem See schwimmende Insel, die abhängig von Witterung und Windverhältnissen auf dem See treibt. Genau das gleiche Phänomen gibt es übrigens auch auf dem Nonnenmattweiher im Südschwarzwald.

 

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