Schwarzwald aktuell
Foto: Franziskanermuseum
Foto: Franziskanermuseum

Expressionistische Künstler in Villingen

20. August 2019

Noch bis zum 13. Oktober ist im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen die Ausstellung „Lust und Leidenschaft, Schmerz und Enttäuschung. Expressionistische Künstler in Villingen“ zu sehen. Unser Tipp: Hingehen, es lohnt sich!

Erstmals werden Leben und Werk der vier Villinger Künstler der Moderne – Ludwig Engler, Waldemar Flaig, Richard Ackermann und Paul Hirt – im Rahmen einer umfassenden Ausstellung im Franziskanermuseum behandelt. Die Maler hatten mit Problemen zu kämpfen, die jedes Künstlerleben betreffen.

Außer den rein künstlerischen Interessen, die sie bewegten – Umgang mit Farbe und Licht, Motivwahl, Auseinandersetzung mit stilistischen Vorbildern –, waren sie täglich mit eher banalen Fragen konfrontiert: Womit bezahle ich neben meinem Lebensunterhalt Leinwand und Farben? Wie komme ich zu mehr Bilder-Verkäufen, also Geld? Mit wem tausche ich mich in einer kleinen Stadt am Rande des Schwarzwalds über das aus, was mich wirklich bewegt in Kultur, Politik, Gesellschaft und Philosophie? Diesen ganzen Bogen an lebensweltlichen Aspekten eröffnet die Ausstellung. Sie zeigt viele bisher nie ausgestellte Werke, publiziert neue Quellen und persönliche Einsichten aus Interviews mit Nachgeborenen.

Die vier emotional aufgeladenen Begriffe des Ausstellungstitels beziehen sich einerseits auf die Stilrichtung dieser Künstler. Der Expressionismus versteht sich – direkt übersetzt – als „Ausdrucksmalerei“. Dieser Malstil entfernt sich von der realistischen Darstellung der Umwelt und lädt sie mit Gefühlen auf. Andererseits spiegeln diese Begriffe die Pole eines jeglichen Künstlerlebens wider, das sich zwischen „Lust und Leidenschaft“ und „Schmerz und Enttäuschung“ bewegt. So ist als Auftakt in der Ausstellung ein Gedicht des chinesischen Schriftstellers Du Fu zu sehen, der bereits um 700 n. Chr. diese Zerrissenheit sehr bewegend beschreibt.

Öffentliche Führungen zu der Ausstellung gibt es noch am Sonntag, 15. September, 15 Uhr und am Sonntag, 13. Oktober, 15 Uhr.

Richtig klasse gemacht ist auch das Magazin zu der Ausstellung, das nicht nur durch starke Bilder, sondern auch durch sehr gute Texte glänzt.

Alle Infos zur Ausstellung zur Ausstellung und zum Museum finden Sie unter www.franziskanermuseum.de

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