Schwarzwald aktuell
Foto: Schwarzwald Tourismus GmbH.
Foto: Schwarzwald Tourismus GmbH.

„Der Teinacher“: Wanderung vom Allerfeinsten

16. November 2020

Sie gehört zu den Highlights unter den Wanderungen des Schwarzwalds: „Der Teinacher“. Wer dort einmal gewandert ist, der weiß auch warum. Spannende Vergangenheit, idyllische Täler, unverfälschte Natur und schöne Aussichten bilden den Rahmen dieses Schwarzwälder Genießerpfads und Premiumwanderwegs.  Namensgeber sind das Flüsschen Teinach und das bekannte Mineralwasser aus Bad Teinach.

Charakteristik

Wir starten unsere abwechslungsreiche Tour am Parkplatz des Teinacher Freibades..Ein kurzer Anstieg führt uns auf den Beerenweg, wo wir sogleich an der Hütte „Schöne Aussicht“ den ersten Blick in das herrliche Teinachtal mit Kurpark und Thermalbad des Hotels Therme Teinach genießen können. Auf diesem angenehmen Panoramaweg begleiten uns neben dem „Mooshäusle“, dem „verkehrten Häusle“ (mit einem ersten Blick auf unser Zwischenziel der Burg Zavelstein) und der sandsteingeformten Jahrhundertbank einzigartige Dokumente ehemaliger Kurgäste, die in Stein gemeißelt, dankbar über ihre Heilerfolge in den Teinacher Mineralquellen berichteten.

Leicht abwärts führt der Weg zur sehenswerten Teufelsbrücke, eine Rundbogenbrücke aus großen Sandsteinquadern. Jedoch überqueren wir die Teinach recht abenteuerlich auf großen Trittsteinen. Der Blick in das herrliche Teinachtal mit seinen ursprünglichen, vom Wetter gezeichneten Heuhütten, lässt Urlaubsträume aufkommen. Danach achten wir bei der Überquerung der L 374 und gleich darauf bei der K 4329 auf den Verkehr. Direkt nach der zweiten Straßenüberquerung biegt der Weg im spitzen Winkel rechts ab. Wir genießen nun das Tal links der Teinach bis zum Aussichtspunkt „Der Teinacher“.

Hier lohnt es sich etwas zu verweilen, einen Blick auf die Produktionsanlagen der Teinacher Mineralbrunnen GmbH zu werfen und sich auch mental und praktisch auf einen kräftigen Anstieg vorzubereiten. Noch ein Schluck des gesunden Mineralwassers, die warme Kleidung in den Rucksack und los geht es auf schmalen Pfaden hinauf durch die vor über 250 Jahren errichtete Mathildenanlage. Viele aus Bundsandstein gehauene Steinsitzbänke zeugen von Flanierwegen des Adels aus früheren Zeiten.

Die jetzt folgenden über 600 Stufen, ließ einstmals Königin Mathilde anlegen, bringen nun den Wanderer in die Höhen nach Emberg. Dieser Aufstieg erfordert schon etwas Kondition, Trittsicherheit und Koordinationsfähigkeit.

Markante Bundsandsteinfelsen, dunkler Wälder und mystische Waldflecken begleiten uns beim erlebnisreichen, wenn auch anstrengenden Anstieg auf die Hochfläche. Dort erwarten uns weite Weiden und eine Rastmöglichkeit. Kurz vor Emberg zweigt unser Weg im rechten Winkel ab. Alsbald tauchen wir wieder in den Wald hinein und wandern auf einem Forstweg bis zum Rötenbach. Hier achten wir darauf, dass wir den Abzweig links in die Schlucht hinein nicht verpassen.

Ein verschlungener, wilder Pfad lässt uns den kleinen Bach und das Tal durchqueren. Danach auf einem Forstweg talwärts, bis wir zum Punkt „Berghütte“ kommen. Hier lohnt es sich, die wenigen Meter links hinauf zur Hütte zu gehen, eine kleine Pause einzulegen und die Sicht zur Burg und zum Heckengäu zu genießen.

Zurück auf den Forstweg, geht es weiter abwärts durch einen richtigen Märchenwald. Lange Flechten hängen von den Ästen der Bäume, dichtes Moos lässt den Tritt kaum spüren und man bekommt das Gefühl, dass Feen und Kobolde überall im Wald hier ihre Heimat haben. Der Traum ist dann alsbald vorbei, denn schon alleine der Name der nun folgenden Schlucht, die Wolfsschlucht, lässt an die recht unangenehmen Zeiten im Schwarzwald erinnern.

Nach einiger Zeit auf traumhaften Pfaden, überqueren wir am „Feierabendbrückle“ den Rötenbach. Aufwärts geht es in Richtung Schloßberghütte (bewirtschaftete Berghütte aus heimischen Bäumen) und Friedhof Bad Teinach, den wir oberhalb passieren, vorbei an ehemaligen Gärten Teinacher Bürger.

Am Ende des Weges geht es im spitzen Winkel links bergaufwärts dann gleich rechts. Dabei überqueren wir die L 346. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße teilt sich der Weg. Wir nehmen den Abzweig nach links. Der nun folgenden Aufstieg bringt unseren Kreislauf in Schwung. Viele Staffeln und einige bizarre Felsformationen begleiten uns hinauf.

Nach ca. 15 Minuten stehen wir unterhalb des Hotels Berlins KroneLamm. Nur noch wenige Stufen und wir befinden uns auf dem Marktplatz von Zavelstein. Auf uralten Pflastersteinen führt uns unser Schritt vorbei an alten Fachwerkhäusern, einer alten Schmiede, der sehenswerten ehemaligen Wehrkirche St. Georg, einem mächtigen Brunnen, direkt über den Burggraben in die Burg Zavelstein.

Die Besteigung des Turmes wird belohnt mit einer einmaligen Fernsicht. Voll der Gedanken an Ritter und Burgfräuleins steigen wir durch eines der Burgtore wieder hinab ins Teinachtal. Beim ersten kreuzenden Forstweg biegen wir nach links ein und wandern bis zu einem Abzweig, der uns nach rechts weiter ins Tal führt.

Nach einiger Zeit überrascht uns die „Adolfshöhe“ ein Monument mit einem eigenartigen Form. Weiter zieht sich der „Teinacher“ oberhalb von alten Herrschaftshäusern ins Tal hinaus. Auch hier dürfen wir uns von dem breiten Forstweg nicht verleiten lassen und sind achtsam, um den Abzweig zum Schillerhäusle nicht zu verpassen. Eine Hütte mit einer interessanten Vergangenheit. Noch ein paar Meter den Wald abwärts und wir stehen vor der B 463. Gegenüber steigen wir zur Teinach hinab, überqueren diese über das Langsche Brückle und tauchen sofort rechts in die herrliche Natur des Teinachtales ein.

Ab sofort begleitet uns das Plätschern der Teinach und ein naturbelassener Pfad. Im Sommer verraten bald die ersten Geräusche des Bad Teinacher Freibades, dass wir gleich am Ziel unserer Wanderung sind.

Infos

Ausgangspunkt:  Parkplatz, Teinacher Freibad
Schwierigkeit: SCHWER
Länge: 11.5 km
Dauer: 04:30 h
Aufstieg: 442 m
Abstieg: 442 m
Höchster Punkt: 605 m
Niedrigster Punkt: 371 m
Hinweis: Bitte begehen Sie den Weg in der angegebenen Richtung.

Weitere Infos unter www.teinachtal.de

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