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Foto: Europa-Park und Steven Schaap - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61663015
Narri-Narro im Europa-Park: Im Hotel „Colosseo“ wird Christian Streich am 20. Februar 2019 die Goldene Narrenschelle erhalten. Foto: Europa-Park
Narri-Narro im Europa-Park: Im Hotel „Colosseo“ wird Christian Streich am 20. Februar 2019 die Goldene Narrenschelle erhalten. Foto: Europa-Park
Foto: Europa-Park und Steven Schaap – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61663015

Christian Streich erhält Goldene Narrenschelle 2019

5. Februar 2019

Der Trainer des SC Freiburg hat schon bald ein Utensil mehr, das er  einsetzen kann, um sein Team vom Spielfeldrand anzufeuern: eine Schelle. Nicht irgendeine, sondern die „Goldene Narrenschelle“ der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN. Der Freiburger Fußballlehrer wird der 14. Träger sein, dem die Narrenschelle verliehen wird.

Traditionell findet die jährliche Verleihung im Europa-Park statt: Am 20. Februar 2019 um 18 Uhr wird die närrische Auszeichnung im 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“ übergeben.

Christian Streich ist nicht nur ein hochgeschätzter, erfolgreicher Trainer, sondern vor allem auch ein alemannisches Sprachgenie, ein badisches Original. So gelingt es dem dienstältesten Trainer der Bundesliga immer wieder, in den Pressekonferenzen überzeugend mit launischen, närrisch-weisen Erklärungen und Deutungen die anwesenden Journalisten sowie die Öffentlichkeit in seiner ureigenen badischen Mundart zu verblüffen und damit in Erstaunen zu versetzen. Seine trockene, alefänzige Art Sachverhalte zu erklären und seine Unbekümmertheit lassen ihn bei aller Ernsthaftigkeit des Bundesliga-Alltags, zu einem wahren Spaßmacher, einen „gewitzten Narren“ werden.

So wurde aus dem Metzgersohn ein Kulttrainer, ein Unikat, eine Ikone der Sprüche. Dass der wohl originellste Coach der Bundesliga neben Sport auch Germanistik und Geschichte studiert hat, erfreut uns ebenso, wie seine unverkennbaren, emotionalen lautstarken Eruptionen während und nach den Fußballspielen.

Dies und seine unverkennbare alemannische Abstammung, sein Bekenntnis zum Dialekt, sind für die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Gründe ihm die „Goldene Narrenschelle“ zu überreichen, weil er „schwätzt wie ihm de Schnabel gwachse isch.“ Oder, wie es die taz einmal schrieb: „Christian Streich ist ein Meister des Tränensackhüpfens und des Mundringmuskels.“ Doch rät ihm der Narr: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Denn in einer seiner legendären Pressekonferenzen des SC Freiburg hatte er im Überschwang auch noch versucht, die „Fasnet“ und das „Schiebeschlage“ historisch zu erklären und gar als Winteraustreibungskult zu deuten.

Damit hat Christian Streich die christlich-religiösen Wurzeln der „Fasnet“ aufs Übelste verleugnet. Das war dann doch wirklich zu viel des Guten.

Neben VSAN-Präsident Roland Wehrle wird vor allem der derzeitige Narrenschellen-Träger Cem Özdemir Christian Streich laudieren. Christian Streich wird der 14. Narrenschellen-Träger sein, zu denen u. a. der EU-Kommissar Günther Oettinger, der Geschäftsführer des Europa-Parks Roland Mack, Frank Elstner, Tony Marshall, Guido Wolf, Wolfgang Thierse, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, ARD-Aktuell Chefredakteur Dr. Kai Gniffke, die ehemalige Europaministerin Dr. Beate Merk und Wolfgang Bosbach gehören.

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